Diese Fotos entstanden alle im Zeitraum 1994 /1995 in oder auf dem Weg vom Valea Vinului nach Obcina oder in Poina de Sub Munte (weiter unten nach den "Bergen in Schnee").
Der Berliner "Hobby"fotograf
Steffen Steinbacher hat es verstanden, die Atmosphäre dieser Landschaft und seiner Bewohner mit großartigen Fotos einzufangen.

Wer sich selbst schon einmal auf den Weg zu den Ruthenen gemacht hat, oder sich eines Tages - vielleicht angeregt durch diese Aufnahmen - dorthinauf begeben wird, der wird erkennen, wie schwer es ist, Fotos dieser Intensität zu erzielen. Seine auf dieser Seite von mir vorgestellten Fotos sind Schwarz/Weiß-Aufnahmen, die ich hier in einer vom "Zahn der Zeit" gezeichneten Form präsentieren möchte.

Die inzwischen verstrichenen Jahre sind auch an den dargestellten Bewohnern Obcinas ganz sicher nicht spurlos vorübergezogen. Was werden diese Kinder inzwischen durchgemacht haben? Was wird aus ihnen geworden sein? Haben sie vielleicht ein moderneres Zuhause finden können?

Angesichts dieser unschuldigen, uns freundlich fragenden Kindergesichter erinnere ich mich an die Geschichten über den ruthenischen Räuber Nikola Schuhaj, einen ihrer berühmtesten Vorfahren. Sicherlich saßen und sitzen die Kinder von Obcina auch heute noch winters am Ofen und lauschen den Erzählungen ihrer Großeltern über einen ihrer letzten, berüchtigsten Karpatenräuber.

"In den blauen Nächten, wenn über ihren Häuptern das Sternenmeer funkelt und im Urwald die Irrlichter tanzen, überwinden die Hirten ihre Angst, schlagen dreimal das Kreuz und wagen sich in die Waldestiefen, um festzustellen, wo sich die geheimnisvollen Lichter zeigen, damit sie am nächsten Morgen dort nach Schuhajs verborgenen Schätzen forschen können. Und an den Abenden, wenn sie am Feuer vor den Hütten sitzen und ihren Maisbrei gegessen haben, ziehen sie aus der Bluse die Hirtenflöte hervor, um in die Dämmerung hinaus ihre Lieder zu spielen und zu singen:

"Grüner Wald, was ist geschehen?
klagt des Kuckucks Schrei.
Sollen nimmer mehr wir sehen
Nikola Schuhaj?"

Ivan Olbracht "Der Räuber Nikola Schuhaj"