Je nach den konkreten Bedingungen der geschichlichen und sozial-ökonomischen Entwicklung eines jeden Gebiets schuf die Phantasie des rumänischen Volkes eine typologische Vielfalt von Bauten, die sich durch ausgewogene Linienführung und Proportionen sowie Ausmaßen auszeichnen.
Sie fügen sich harmonisch in die Landschaft ein und geben ihr ein menschliches Gepräge, belegen das konstruktive Element, die künstlerische sowie technische Begabung der einfachen Meister aus dem Volke.
Die Tore und Pforten der Marmarosch spielen im Erscheinungsbild dieser Kulturlandschaft eine besondere Rolle, da sie den Bauernwirtschaften eine persönliche Note verleihen.
Die erhaltenen Architekturdenkmäler in der historischen Marmarosch wurden dank ihrer perfekten Harmonie der Ausmaße, dank der gewahrten Proportionen zwischen den Einzelteilen, der ausgewogenen Silhouetten des ganzen Bauwerks und ihrer reichhaltigen Metaphorik und Ornamente berühmt.
Die Schönheit der Bauerntore, die als rustikale Triumphbogen betrachtet werden können sind um so mehr beeindruckend, da sie von einfachen Bauern aufgerichtet wurden, die jegliche theoretische Kenntnisse entbehrten und trotzdem ohne Zuhandnahme von Modellen die verschiedensten Ornamente schnitzten. Sie arbeiteten aufgrund einer von Generation zu Generation überlieferten Tradition, nach einem Erfahrungsmodell.

Texte und Abbildungen aus:
Francisc Nistor "Poarta Maramureseana" (Tore aus der Maramures), Editura Sport-Turism, Bucuresti 1977